Donnerstag, 28. März 2013

Die Eltern der anderen Kinder

Ich bin ein sehr offener Mensch, der sich grundsätzlich erst mal mit jedem sehr gut versteht. Ich bin ein Meister des Smalltalks, deshalb fällt es mir auch nicht schwer, mich mit wildfremden Menschen stundenlang belanglos zu unterhalten. Das vorneweg.

Große Angst hatte ich allerdings vor den Eltern der anderen Kinder in der Kita. Als Casper eingewöhnt wurde, bin ich schüchtern wie ein kleines Mädchen zum Gruppenraum marschiert und habe Casper stillschweigend kitafein an der Garderobe gemacht. Ein paar der Eltern waren direkt sehr nett und haben  mich angesprochen, ein Großteil war reserviert und zurückhaltend. Wahrscheinlich ging es denen wie mir. Ich dachte eigentlich, wenn man als neue Mami da reinmarschiert, dass man mit Fähnchen und Tröten empfangen wird... Tja, geirrt... Das erste Sommerfest war die Hölle für mich. Ich stand alleine mit Casper da, kaum einer hat mit mir geredet. Nach 20 Minuten habe ich mich verdrückt und mir geschworen, solche Veranstaltungen zukünftig zu meiden. Habe ich auch. Kein Herbstfest, kein Laternenfest...

Es hat eine Zeit gedauert, aber dann hatte ich ein Grüppchen von Mamis kennengelernt, die auf meiner Wellenlänge waren. Meine ersten Vorurteile wurden widerlegt. Alle total nett, mit ein paar Ausnahmen, die nicht mal "Guten Morgen" sagten, aber die gibt es überall. Meine Angst war gebannt und ich hab mich endlich nicht mehr fremd gefühlt, wenn ich Casper in die Kita gebracht habe.

Nach 1,5 Jahren kam dann der Schock: Casper sollte die Gruppe wechseln, da er "zu weit" für seine aktuelle Gruppe war. Normalerweise würde man denken, der Horror für's Kind. In dem Fall war's der Horror für mich. Ich dachte nur "Oh mein Gott. Was mach ich denn jetzt? Lauter neue Mütter... Himmel... Hoffentlich sind die nett." Ich musste mein gewohntes Umfeld verlassen und Neuland betreten. Seit Oktober ist Casper nun in der neuen Gruppe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat er sich dort sehr gut eingelebt. Ich weniger... Ich trauere immer noch meinen Mädels aus der alten Gruppe nach und irgendwie sind die auch die einzigen, mit denen ich morgens so wirklich ins Gespräch komme, wenn ich in der Kita bin.

Das Sommerfest fiel für uns zwar aus, weil Casper mir just an dem Morgen ein Regal auf den Fuß gekippt hat (ich hatte sogar extra Muffins gebacken!) und ich in die Notaufnahme musste, aber bei Laternenfest und Weihnachtsfeier war ich anwesend - allerdings in Gesellschaft der "alten" Truppe.

Wenn das so weiter geht, wird die Einschulung für mich schlimmer als für Casper. Gott sei dank ist bis dahin ja noch viel Zeit! Davor kommt David irgendwann in die Kita und das Drama bekommt einen neuen Akt!


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